Auf der ASH-Jahrestagung 2014 wurden neue Daten zur CML bei Kindern und Jugendlichen vorgestellt. Haupptthemen waren die Beobachtungen der Auswirkungen von Tyrosinkinasehemmern auf das Längenwachstum von Kindern, sowie die prognostische Relevanz weiterer Chromosomenveränderungen zum Diagnosezeitpunkt sowie der Sokal/Euro- Risiko-Scores. Die Daten zeigen, dass Kinder und Jugendliche mit CML klinische und biologische Unterschiede im Vergleich zu erwachsenen Patienten mit CML zeigen, und dass Wachstumsverzögerung eine erhebliche Nebenwirkung von Imatinib bei Kindern mit CML im vorpubertären Alter ist.Cornelia hat die "Abstracts", die Kurzzusammenfassungen der ASH-Präsentationen, für uns übersetzt (Danke!).
ASH-Abstract 3137:
Auswirkungen zusätzlicher zytogenetischer Veränderungen und t(9;22)-Varianten zum Diagnosezeitpunkt auf die Prognose von kindlicher chronisch myeloischer Leukämie: Die Erfahrung der Internationalen Registerstudie für CML bei Kindern und Jugendlichen (I-CML-Ped-Studie)
Frédéric Millot, Joelle Guilhot , Meinolf Suttorp, Pietr Sedlacek , Eveline SJM de Bont, Chi Kong Li, Krzysztof Kalwak , Birgitte Lausen, Culic Srdjana, Marie-Francoise Dresse , Andrea Biondi, André Baruchel , Françoise Brizard
Einleitung: Chronische myeloische Leukämie (CML) ist eine sehr seltene Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Die internationale Registrierungsstudie von CML bei Kindern und Jugendlichen gibt uns die Möglichkeit, die prognostische Bedeutung der t(9;22)-Varianten und zusätzlichen zytogenetische Veränderungen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung auf die Prognose zu beurteilen.
Patienten und Methoden: Wir verwendeten klinische und biologische Merkmale und deren Auswirkungen bei 239 Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, um den Einfluss zusätzlicher zytogenetischer Veränderungen und t(9; 22)-Varianten auf den Anteil und die Zeit bis zum Erreichen einer kompletten zytogenetischen Remission (CCyR) zu beurteilen. Die zytogenetischen Analysen wurden an 24- oder 48-Stunden-Kulturen auf G-gebänderten Metaphasen durchgeführt.
Ergebnisse: Insgesamt hatten 17/239 Kinder (7,1%) zusätzliche zytogenetische Befunde bei der Diagnose: 5/239 Kinder (2,1%) hatten eine Variante von t(9;22), 10 Kinder (4,2%) hatten andere zusätzliche zytogenetische Veränderungen (ACA) in Anzahl/Struktur und 2/239 (0,8%) hatten beides. Die Merkmale der Patienten und die Phase der Erkrankung sind in Tabelle 1 gezeigt. Bei den 7 Patienten mit t(9;22)-Varianten waren bei 6 ein zusätzliches Chromosom (Chromosom 1 bei 3 Patienten, Chromosom 8 bei zwei Patienten und Chromosom 14 bei einem Patient) und bei einem Patienten zwei zusätzlichen Chromsomen (Chromosom 8 und 17) betroffen. Bei den 12 Patienten mit zusätzlichen Chromosomenveränderungen haben 9 Patienten eine Art Chromosomenveränderung, 2 Patienten 2 Arten von Chromosomenveränderungen und ein Patient hatte 3 Arten Chromosomenveränderung. In Bezug auf die Patienten in chronischer Phase zum Zeitpunkt der Diagnose (n = 219), betrug die kumulative Inzidenz kompletter zytogenetischer Remission nach 18 Monaten 88% (95% CI: 82% - 93%) und 70% (95% CI: 42% - 93 %) bei Patienten ohne t(9;22)-Variante bzw. zusätzlichen Chromosomenveränderungen und für diejenigen mit t(9;22)-Variante und / oder zusätzlichen Chromosomenveränderungen (p = 0,151). Drei Todesfälle wurden gezählt (darunter ein Patient mit zusätzlichen Chromosomenveränderungen bei der Erstdiagnose). Bei einem medianen Beobachtungszeitraum von 43 Monaten (Bereich 1 bis 161 Monate) beträgt die Wahrscheinlichkeit von 3 Jahren Gesamtüberleben 99% (95% CI: 94% - 100%) und 88% (95% CI: 39% - 98%) für Patienten in der chronischen Phase ohne t(9;22)-Variante bzw. zusätzlichen Chromosomenveränderungen und diejenigen mit t(9;22)-Variante und / oder zusätzlichen Chromosomenveränderungen (p = 0,042).
Schlussfolgerungen: Zusätzliche Chromosomenanomalien bei Diagnosestellung bei Kindern mit CML in der chronischen Phase scheinen einen Einfluss auf den Ausgang der Erkrankung zu haben. Eine größere Gruppe von Patienten und eine längere Beobachtungszeit sind notwendig, um die Ergebnisse zu bestätigen.
Zytogenetische |
Keine Variante t (9; 22) oder ACA |
Variante t (9; 22) |
ACA |
Variant t (9; 22) und ACA |
Anzahl der Patienten |
222 |
5 |
10 |
2 |
Sex (% Männer) |
56% |
60% |
50% |
100% |
Das mediane Alter, Jahre (Bereich) |
12 (1-18) |
14 (9-17) |
12 (5-16) |
6 und 17 |
Krankheitsphase (n) chronisch beschleunigt Blasten |
208 12 2 |
3 1 1 |
7 1 2 |
1 0 1 |
Tabelle 1.
ASH-Abstract 4549:
Effektivität bei der Vorhersage auf Ansprechen und den Ausgang mit drei prognostischen Scores bei Kindern mit CML in chronischer Phase mit Imatinib als Erstlinientherapie
Ganta Ranga Raman, Srividya Nasaka, Sadashivudu Gundeti, Vijay Gandhi Linga, Narendra Anukonda, Kkv krishna Mani, Laxmi Srinivas
Einleitung: Der Sokal- und Hasford (Euro)- Score wurden in der Chemotherapie- und Interferon-Ära entwickelt und werden weithin als prognostische Indikatoren bei Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) angewandt. Unlängst wurde das Scoring-System der Europäische Behandlungs- und Outcome-Studie (EUTOS) eingeführt. Daten einer Risikostratifikation bei Kindern mit CML fehlte wegen der Seltenheit [<3%] der Erkrankung.
Ziel: Die Effektivität bei der Vorhersage auf das Ansprechen und das Ergebnis mit drei prognostische Scores bei Kindern mit CML in der chronischen Phase unter Imatinib als Erstlinientherapie zu untersuchen.
Material und Methoden: Wir analysierten retrospektiv die Krankenakten von neu diagnostizierten CML- Patienten in chronischer Phase [im Alter von ≤18 Jahre] von 2004-2010 auf ihren Risiko-Score, zytogenetische Remission und das Ergebnis am Ende der 4 Jahre. Das Ergebnis wurde im Hinblick auf die Zeit ereignisfreien Überlebens (EFS) am Ende von 48 Monaten gemessen. Zu Ereignissen gehören der Verlust des hämatologischen Ansprechens, der Verlust des zytologischen Ansprechens, Progression in akzelerierte Phase oder Blastenkrise (AP / BC). Alle erhielten kostenlos Imatinib im „Gleevec International Patient Assistance Programm (GIPAP)“.
Ergebnisse: Daten von 106 Kindern mit einem Durchschnittsalter von 13,5 Jahre [5-18 Jahre] mit einer Mehrzahl männlicher Patienten [M: F = 1,14: 1] wurden analysiert. Die Verteilung der Kinder lag bei 63%, 32% und 5% im niedrigen, mittleren und hohen Sokal Score bzw. bei 50%, 43% und 5% im niedrigen, mittleren und hohen Hasford / Euro Score, sowie bei 71% und 29% im EUTOS Nieder- und Hochrisiko Score. Insgesamt lag das kumulative komplette hämatologische Ansprechen am Ende der 3 Monate bei 94% und die komplette zytogenetische Remission nach 18 Monaten betrug 75%. Die CCyR nach 18 Monaten betrug 72%, 76% und 100% im niedrigen, mittleren und hohen Sokal Score, jeweils 74%, 73% und 100% im niedrigen, mittleren und hohen Hasford / Euro Score sowie 81% und 86% in EUTOS Nieder- und Hochrisikogruppen. Das EFS am Ende von 48 Monaten wurde bei 72%, 64% und 83% im niedrigen, mittleren und hohen Sokal Score beobachtet, bei 70%, 63% und 83% unter dem niedrigen, mittleren und hohen Hasford / Euro Score, sowie bei 73% und 66% in niedrigen und hohen EUTOS Risikogruppen.
Fazit: Keines der Scoring-Systeme sagt das Ansprechen und Ergebnis bei Kindern mit CML-CP effektiv vorher. Kinder mit niedrigem EUTOS Risiko-Score hatten besseres ereignisfreies Überleben als die mit hohem Risiko-Score, allerdings nicht statistisch signifikant. Diese CML-Patienten-Altersgruppe muss weiter untersucht werden und neue prognostische Scoring-Systeme sind notwendig, um das Risiko zu stratifizieren.
Einschränkung der Studie: kleine Stichprobe, keine prospektive Studie
Geschehen |
EUTOS geringes Risiko n = 76 (71%) |
EUTOS hohes Risiko n = 30 (29%) |
p-Wert (Fishers Test) |
CHR bei 3mon |
72/76 (94%) |
26/30 (86%) |
0,21 |
CCyR bei 12mon |
58/76 (76%) |
22/30 (73%) |
0.8 |
CCyR bei 18mon |
62/76 (81%) |
26/30 (86%) |
0.77 |
EFS auf 4 Jahre |
56/76 (73%) |
20/30 (66%) |
0.48 |
Tabelle 1
Geschehen |
Sokal geringes Risiko n = 66 (63%) |
Sokal Zwischenrisiko n = 34 (32%) |
Sokal hohes Risiko n = 6 (5%) |
p-Wert (Fishers Test) |
CHR bei 3mon |
60/66 (100%) |
34/34 (100%) |
6/6 (100%) |
0,18 |
CCyR bei 12mon |
32/66 (48%) |
20/34 (58%) |
5/6 (83%) |
0,23 |
CCyR bei 18mon |
48/66 (72%) |
26/34 (76%) |
6/6 (100%) |
0.4 |
EFS auf 4 Jahre |
48/66 (72%) |
22/34 (64%) |
5/6 (83%) |
0.6 |
Tabelle 2
Geschehen |
Euro geringes Risiko n = 54 (50%) |
Euro Zwischenrisiko n = 46 (43%) |
Euro hohes Risiko n = 6 (5%) |
p-Wert (Fishers Test) |
CHR bei 3 mon |
50/54 (92%) |
46/46 (100%) |
6/6 (100%) |
0,16 |
CCyR bei 12 mon |
36/54 (66%) |
26/46 (56%) |
5/6 (83%) |
0.36 |
CCyR bei 18 mon |
40/54 (74%) |
34/46 (73%) |
6/6 (100%) |
0.46 |
EFS auf 4 Jahre |
38/54 (70%) |
30/46 (63%) |
5/6 (83%) |
0.94 |
Tabelle 3
ASH-Abstract 521: Die Erfahrungen des Internationalen Registers für chronisch-myeloischer Leukämie (CML) bei Kindern und Jugendlichen (I-CML-Ped-Studie): Pronostische Überlegungen
Frédéric Millot, Joelle Guilhot, Meinolf Suttorp, Petr Sedlacek, Eveline SJM de Bont, Chi Kong Li, Krzysztof Kalwak, Birgitte Lausen, Culic Srdjana, Marie-Francoise Dresse, Andrea Biondi, Andre Baruchel
Ziele: Die internationale Registrierungsstudie (I-CML-Ped-Studie) wurde gegründet, um die
Epidemiologie, das Management und das Ergebnis der CML bei Kindern und Jugendlichen zu bewerten.
Methoden: Alle nationalen pädiatrischen Studiengruppen wurden aufgefordert, neu diagnostizierte Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit CML, die nach Januar 2000 diagnostiziert wurden, einzubeziehen.
Ergebnisse: Seit Januar 2011 wurden 351 Patienten aus 12 Ländern registriert. Klinische und biologische Daten bei der Erstdiagnose sind von 278 Patienten verfügbar. Es gibt eine männliche Überzahl (57%). Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Diagnose betrug 12,4 Jahre (Bereich 9 Monate bis 17,5 Jahre); 6% der Patienten war jünger als 4 Jahre. Zum Zeitpunkt der Diagnose waren nach den European LeukemiaNet-Kriterien 92% der Kinder in der
chronischen Phase, 8% in der
akzelerierten Phase und 1% in
Blastenkrise. Die Sokal Risk Verteilung war zu 18% geringes, 31% mittleres und 51% hohes Risiko. Die Mehrheit der Patienten zeigte eine Lansky Score von 100 (59%) oder 90 (21%). Eine Vergrößerung der Milz lag bei 76% der Patienten vor. Die mittlere Milzgröße unter dem Rippenbogen lag bei 11 cm (Bereich: 1 bis 25 cm). Die mittlere Leukozytenzahl betrug 235x109 /L (Bereich: 5-1038). Zusätzliche Chromosomenanomalien in Ph-positiven Zellen wurden bei 6% der Patienten beobachtet. Die
BCR-ABL-
Transkript-Typen waren bei 227 Patienten bekannt: b3a2 bei 54%, b2a2 bei 38%, b3a2-b2a2 bei 6% und b2a3 bei 2%. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 39 Monate (Bereich 0,5 bis 161). Acht Todesfälle wurden gezählt. Die geschätzte Gesamtüberlebensrate nach 60 Monaten liegt bei 95% (95% CI 89-97). Unabhängig von Behandlung und Verlauf erreichten 124 (73%) von 169 auswertbaren Patienten für die zytogenetische
Remission eine komplette zytogenetische
Remission (
CCyR). Forschungsanalysen wurden bei neu diagnostizierten Patienten in Bezug auf klinische und biologische Faktoren, die das Erreichen
CCyR beeinflussen, 12 Monate nach Beginn der Behandlung mit
Imatinib, durchgeführt. In univariaten Analysen wurden der Eutos Score, die Milzgröße, der Hämatokrit-Spiegel, die Lymphozytenzahl, die Anzahl unreifer Zellen im peripheren Blut und der Prozentsatz der
Granulozyten und Monozyten im
Knochenmark als potentielle prognostische Faktoren ermittelt. Es wurde jedoch nur der Anteil der
Granulozyten im
Knochenmark als unabhängiger Faktor für ein Erreichen
CCyR nach 12 Monaten in multivariaten Analysen identifiziert. Die Datenerfassung und Qualitätskontrolle in Bezug auf molekulare Beurteilung laufen noch.
Schlussfolgerung: Die Daten zeigen, dass Kinder und Jugendliche mit CML sich mit klinischen und biologischen Unterschieden im Vergleich zu erwachsenen Patienten mit CML zeigen. Die Identifikation von prognostischen Faktoren ist erforderlich, um die Behandungsstrategie bei Kindern und Jugendlichen zu optimieren.
ASH-Abstract 522:
Die Beeinträchtigung des Längenwachstums durch Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) Behandlung - Daten aus einer großen Kohorte Kinder mit chronisch-myeloischer Leukämie (CML)
Josephine Tabea Tauer, Christina Nowasz, Petr Sedlacek, Eveline SJM de Bont, Olga V. Aleinikova, Meinolf Suttorp
Ziele: Ein Jahrzehnt nach Zulassung des
TKI Imatinib für die Behandlung von CML bei Minderjährigen ist seine hemmende "off-target" Wirkungen auf die Aktivität und Proliferationsfähigkeit von Osteoklasten und Osteoblasten, welche den Knochenumbau behindert, bekannt (Vandyke K et al 2010 Blut 115: 766; Tauer JT et al Blut 2011: 118). Dies bewirkt Längswachstumsverzögerungen bei nicht erwachsen Personen (Millot F et al 2009 Blut 114: 863; Shima H et al 2011 Pediatrics 159: 676; Bansal D et al 2012 Ped Blood Cancer 59: 481), das durch einen gestörtes Wachstum-Hormon verstärkt werden kann: IGF-I-Achse als möglicher zusätzlicher Off-Target-Effekt durch
TKI-Behandlung verursacht (Ulmer A et al 2013 Klin Padiatr 225: 120; Bansal D et al 2012 Ped Blood Cancer 59: 481). Eine im Jahr 2006 gestartete pädiatrische Studie rekrutiert ca. 15 pädiatrischen Patienten mit CML jährlich. Wir untersuchten in einer pädiatrischen
Kohorte zu Beginn der Behandlung mit
Imatinib je nach Geschlecht, Alter und Pubertätsstadium, inwieweit das Wachstum beeinträchtigt wird.
Methoden: 102 Patienten (54 männlich / 48 weiblich, Durchschnittsalter 12 Jahre, Bereich: 1-18 Jahre) erhielten nach der Diagnose CML als Startbehandlung
Imatinib. Sie wurden
retrospektiv in diese Untersuchung aus Zentren in Deutschland und teilnehmenden Ländern von 02/2006 bis 06/2014 aufgenommen. Der Standard- Höhenabweichung-Score (SDS) wurden von WHO-AnthroPlus, Version 1.04 Software, einem weltweiten Wachstums-Monitoring-Tool, das den normalen Schwankungsbereich für die Altersgruppen von der Geburt bis 19 Jahren bereitstellt, abgeleitet. 81 von 102 Patienten erfüllten die Kriterien für die kontinuierliche Bewertung des Wachstums in drei
Monatsabständen während der Behandlung mit
Imatinib. 21 Patienten wurden in Abständen ungleich 3 Monate untersucht. Ausgeschlossen wurden Patienten, die aus ein
TKI der 2. Generation wechselten, die eine kumulative Unterbrechungen der Medikamenteneinnahme von mehr als 4 Wochen hatten oder die eine Stammzelltransplantation erhielten.
Ergebnisse: Die mittlere und die mediane Dauer der
Imatinib-Exposition betrug 12 Monate und 9 Monate (Bereich: 0-98 Monate). 27/102 Patienten (13 männlich, 14 weiblich) waren bei Beginn der Behandlung mit IMA präpubertär (Alter: <10 Jahre), 46/102 Punkte waren pubertär (Alter: 10-14 Jahre, 23 männlich, 23 weiblich), und 29 / 102 Punkte waren postpubertär (Alter:> 14 Jahre, 18 männlich, 11 weiblich). Im Vergleich zum durchschnittlichen SDS bei Diagnose wurde eine mittlere Abnahme der Körpergröße von 0,48 Standard- Höhenabweichung-Score pro Jahr in der Gesamtkohorte in den ersten drei Jahren der Behandlung beobachtet. Diese war ausgeprägter bei präpubertären Patienten. Bei Patienten, die kurz vor oder in der Pubertät diagnostiziert wurden, wurde eine durchschnittliche Reduktion von 0,75 Standard- Höhenabweichung-Score pro Jahr in den ersten drei Jahren beobachtet. Ältere Jugendliche zeigten keine Veränderung der Körperhöhe im Z-Score während der
TKI-Behandlung im Vergleich zu der Höhe im Z-Score zum Zeitpunkt der Diagnose.
Diskussion: Wachstumsverzögerung ist eine erhebliche nachteilige Wirkung von
Imatinib bei Kindern mit CML, die vorwiegend Kinder vor der Pubertät betrifft. Mögliche medizinische Gegenmaßnahmen müssen noch weiter untersucht werden.
DANKE, CORNELIA, FÜR DIE ÜBERSETZUNG!
Erstlinientherapie
Erstlinientherapie ist die erste Therapie, die nach der Diagnosestellung bei einem Patienten eingeleitet wird. Wenn diese nicht anschlägt oder nicht vertragen wird, folgt die Zweitlinientherapie
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
hämatologisch
das Blut bzw. die Blutbildung betreffend
Registerstudie
Retrospektive Studie, bei der Daten zu Therapie und Diagnose aus dem Behandlungsalltag untersucht werden. Dabei wird die zu untersuchende Population zunächst in einem Register in Bezug auf die entsprechende Indikation vollständig erfasst
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Proliferation
Vermehrung von Zellen
Epidemiologie
Wissenschaft von der Verteilung und Häufigkeit einer Erkrankung in Bevölkerungsgruppen
Tyrosinkinase
Enzym, das das Wachstum von Leukämiezellen anregt und therapeutisch durch Tyrosinkinase-Hemmer (Tyrosinkinase-Inhibitoren) gehemmt werden kann.
Granulozyten
Klasse von weißen Blutzellen (Leukozyten), die im Knochenmark heranreifen und dann überall im Körper Fremdkörper, Bakterien, Pilze oder abgestorbene Zellen aufnehmen und die Krankheitskeime durch eigene Giftstoffe abtöten.
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
retrospektiv
Studie aus der Hauptgruppe der Beobachtungsstudien und der dortigen Untergruppe der Längsschnittstudien. Hier wird eine Studie dann als retrospektiv bezeichnet, wenn die Datenerhebung schon vor Beginn der Studie stattgefunden hat.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Chromosomen
Träger des Erbguts im Zellkern. Sie enthalten die riesigen Kettenmoleküle der DNA kompakt verdrillt und gefaltet als Aggregate mit speziellen Proteinen. Die Chromosomen dienen unter anderem bei der Zellteilung der gleichen Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen. Die normalen menschlichen Körperzellen haben 46 Chromosomen. Bei Krebszellen kann die Zahl und/oder Struktur der Chromosomen verändert sein.
Lymphozyten
Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die als Träger immunologischer Funktionen von zentraler Bedeutung für die körpereigene Abwehr sind. Die Vorläuferzellen stammen aus dem Knochenmark, die weitere Entwicklung erfolgt in den lymphatischen Organen. Man unterscheidet B- und T- Lymphozyten, mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben.
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
Interferon
Im Zusammenhang mit Leukämien üblicherweise Interferon-Alpha gemeint. Interferon (von engl. to interfere eingreifen, sich einmischen) ist ein Protein, das eine immunstimulierende und Tumorzellen angreifende Wirkung entfaltet. Es wird als körpereigenes Gewebshormon gebildet, v.a. von Leukozyten, Monozyten und Fibroblasten, kann aber auch als Medikament in körperunüblich hohen Dosen gegen Leukämien eingesetzt werden.
Transkript
Mit Hilfe der PCR lassen sich kleinste Mengen an Erbinformationen in kurzer Zeit stark vervielfältigen, so dass auch das BCR-ABL-Gen so oft kopiert wird, bis es in ausreichender Menge vorliegt, dass es eindeutig nach- gewiesen werden kann. Diese BCR-ABL-Kopien nennt man Transkripte.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Prognose
Wahrscheinliche zukünftige Entwicklung einer Erkrankung auf Basis der bestehenden Befunde
Inzidenz
Die Anzahl Personen, die innerhalb eines Jahres neu an einem bestimmten Leiden erkranken (lt. Epidemiologie)
Imatinib
Imatinib, Handelsname Glivec/Gleevec, Laborname STI-571, ein BCR-ABL-Tyrosinkinasehemmer der ersten Generation. Zugelassen seit Jahr 2002 für die Behandlung der CML und Ph-positiven ALL.
Blasten
Unreife Zellen, z. B. Blutzellvorläufer im Blut oder Knochenmark
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
Kohorte
Gruppe von Patienten mit vergleichbaren Symptomen oder anderen Gemeinsamkeiten, die über eine bestimmte Zeitspanne beobachtet werden.
FISH
Fluoreszenz-in-Situ-Hybridisierung, Verfahren zur Sichtbarmachung von DNA-Sequenzen auf einem Chromosomenpräparat unter Verwendung von Fluoreszenzfarbstoffen (Fluorochromen).
CCyR
Sinkt die Zahl der Leukämiezellen mit Philadelphia-Chromosom in der Folge unter die Nachweisgrenze zytogenetischer Methoden, bezeichnet man dies als vollständige zytogenetische Remission: CCyR.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
ASH
Amerikanische Gesellschaft für Hämatologie (engl. American Society of Hematology). Oftmals wird ASH als Synonym für den jedes Jahr im Dezember stattfindenden Jahreskongress der Gesellschaft verwendet.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
SZT
Stammzelltransplantation
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Chromosomen
Träger des Erbguts im Zellkern. Sie enthalten die riesigen Kettenmoleküle der DNA kompakt verdrillt und gefaltet als Aggregate mit speziellen Proteinen. Die Chromosomen dienen unter anderem bei der Zellteilung der gleichen Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen. Die normalen menschlichen Körperzellen haben 46 Chromosomen. Bei Krebszellen kann die Zahl und/oder Struktur der Chromosomen verändert sein.
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
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